Friedhofsruhe.
Ich glaube: Für manche Menschen ist dieses Wort nicht angenehm.
Es erinnert sie an den Tod. An Totenstille.
Ich mag Friedhöfe.
Am schönsten finde ich alte Friedhöfe mit großen Bäumen.
Ich setze mich dort gern auf eine Bank.
Ich mag die Ruhe.
Die äußere Ruhe macht mich innerlich ruhig.
Das Draußen-Sein, der Blick auf die Bäume, auf die Blumen, auf den Himmel tut mir gut.
Es ist nicht laut, es ist nicht hektisch. Wenige Menschen sind da.
Ich habe das Gefühl: Auf einem Friedhof gibt es viel Zeit.
Also habe auch ich Zeit. Zumindest solange ich hier bin.
Für mich ist ein Friedhof ein guter Ort zum Schauen, zum Spüren, zum Innehalten.
Ein Ort zum Denken, zum Beten, zum Schreiben.
Auf einem Friedhof finde ich auch Lebenswahrheit.
Dieser Ort macht es ganz deutlich:
Menschen leben und Menschen sterben.
Wer Mensch ist, durchlebt beides: Geburt und Tod.
Und dazwischen liegt ein Menschenleben. Ein begrenzter Zeitraum.
Wenn ich will, denke ich darüber nach.
Wenn ich das nicht will, hole ich mir einfach nur Kraft:
Aus der Friedhofsruhe.
(Text in Einfacher Sprache)
16.09.2016
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